Bibliotheken wollen und sollen inklusive Orte für alle Menschen sein und eine positive und wertschätzende Atmosphäre schaffen. Teil davon ist der respektvolle Umgang mit Nutzenden, sowohl im direkten Kontakt vor Ort als auch beim Kontakt über Anmeldeformulare und Webseiten. Im Rahmen des digitalen Denklabors „Critical Library Perspectives“, das im Mai und Juni 2022 von der Staatsbibliothek zu Berlin und der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin veranstaltet wurde, haben wir uns mit gendersensibler Sprache im Kontakt mit Bibliotheksnutzenden auseinandergesetzt. Im ersten Teil werten wir stichprobenartig Anmeldeformulare und Webseiten aus, um ein aktuelles Bild vom Stand der Umsetzung und Anwendung gendersensibler Sprache in diesen Bereichen zu erhalten. Im zweiten Teil verknüpfen wir Anmelde- sowie Auskunftsgespräche vor Ort und deren Ziele mit der Anwendung gendersensibler Sprache. Aus dieser Verknüpfung entsteht eine konkrete Handlungsempfehlung für Mitarbeitende in Auskunftssituationen, wenn diese eine Person misgendert haben.
Libraries want to and should be inclusive places for all people and create a positive and appreciative atmosphere. Part of this is respectful interaction with users, both in direct contact on site and in contact via registration forms and websites. As part of the digital Scholar’s Lab "Critical Library Perspectives", organized by the Staatsbibliothek zu Berlin and the University Library of Freie Universität Berlin in May and June 2022, we explored gender-sensitive language in contact with library users. In the first part, we evaluate registration forms and websites to get an up-to-date picture of the state of implementation and use of gender-sensitive language in these settings. In the second part, we link on-site registration as well as reference interviews and their goals with the use of gender-sensitive language. This link results in a practical recommendation for librarians on how to act in case they misgendered a person face-to-face.
Bibliotheken streben nach einem positiven und wertschätzenden Umgang, um ihrem Anspruch, inklusive Orte für alle Menschen zu sein, gerecht zu werden. Diesen zu leben beinhaltet viele kleine und grosse Erkenntnisse und Schritte. Zum respektvollen Umgang gehört auch der Einsatz gendersensibler1 Sprache und insbesondere die Ansprache von Nutzenden.
Die persönliche Anrede sowie das Sprechen über eine Person entsprechend ihrer geschlechtlichen Identität und ihres Geschlechts sind ein wichtiger Ausdruck von Akzeptanz und Respekt und Grundlage einer konstruktiven Kommunikation (Fuchs, Kempe-Schälicke, Richter, & Franzen, 2017).
Sprache ist machtvoll. Sie spiegelt gesellschaftliche Realitäten wider, beeinflusst Denken, Norm- und Wertvorstellungen sowie das Bild, welches wir uns von der Wirklichkeit machen, indem sie gesellschaftliche Normen nicht nur abbildet, sondern auch herstellt und reproduziert (Universität Bielefeld, n.d.; AG Feministisch Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin, 2014). So ist zum Beispiel im Rahmen der gesellschaftlichen Norm von Zweigeschlechtlichkeit nur die Rede von Frauen und Männern, und die Geschlechtlichkeiten, die über diese Norm hinausgehen, werden nicht erwähnt. Aber genauso wie Sprachhandlungen Normen erschaffen, können sie diese auch herausfordern. Gendersensible Sprache kann einen Beitrag dazu leisten, die Norm der Geschlechterbinarität aufzubrechen, indem die Diversität von Geschlechtsidentitäten sichtbar gemacht wird. Sie trägt zur Vermeidung der Diskriminierung von Menschen bei, die sich nicht in einem starren, binären Geschlechtermodell wiederfinden, und ist zudem präzise (Universität Bielefeld, n.d.). Bibliotheken verstehen sich als Orte, an denen Vielfalt wertgeschätzt wird – der Einsatz einer gendersensiblen Sprache ist daher nur konsequent.
Im Rahmen des digitalen Denklabors „Critical Library Perspectives“, das im Mai und Juni 2022 von der Staatsbibliothek zu Berlin und der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin veranstaltet wurde, haben wir uns aus einer Vielzahl von relevanten Fragen und Themen für die Bearbeitung von gendersensibler Sprache im Kontakt mit Bibliotheksnutzenden entschieden. Dies ist ein sehr unmittelbares, für alle Bibliotheken relevantes Thema, denn „Sprache ist kein bloßes Kommunikationsmittel, das auf neutrale Weise Informationen transportiert. Sprache ist immer konkrete Handlung“ (AG Feministisch Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin, 2014).
Wie handeln also Bibliotheken durch Sprache? Um das herauszufinden, haben wir uns gefragt, an welchen Punkten Geschlecht im Kontakt mit Nutzenden vorkommt, wie sich das sprachlich bemerkbar macht, und haben dann entschieden uns auf die Bereiche Anmeldeformular und Webseite sowie Anmeldung und Auskunft vor Ort zu konzentrieren, denn diese sind für die Nutzung von Bibliotheken zentral. Die genannten Bereiche betrachten wir daher in den zwei folgenden Kapiteln genauer. Die dabei angewendeten Methoden und das konkrete Vorgehen werden im jeweiligen Kapitel genau beschrieben. Während bei Anmeldeformular und Webseite anhand einer Stichprobe evaluiert wurde, ob und wie Geschlecht bei der Anmeldung in Bibliotheken abgefragt und wie auf den Webseiten ausgesuchter Bibliotheken gegendert wird, erfolgte die Herausarbeitung der Bedeutung gendersensibler Sprache für Anmelde- und Auskunftsgespräche in Bibliotheken anhand von Literatur sowie Empfehlungen von verschiedenen Einrichtungen und Einzelpersonen. Dabei ist klar, dass diese Ergebnisse nur Momentaufnahmen sein können, denn Sprache ist dynamisch und verändert sich. Um Gesellschaft mitzugestalten, lohnt es sich aber für Bibliotheken, diese Veränderungen mitzutragen.
Für 20 Bibliotheken haben wir recherchiert, ob das Geschlecht im Anmeldeprozess abgefragt wird und welche Art zu Gendern auf der Webseite der Bibliothek verwendet wird. Bei der Auswahl dieser Stichprobe haben wir auf die Deutsche Bibliotheksstatistik zurückgegriffen und 10 öffentliche Bibliotheken (ÖBs) sowie 10 wissenschaftliche Bibliotheken (WBs) ausgewählt. Für die Wahl der ÖBs war die Anzahl der primären Nutzenden im Jahr 2021 unser Kriterium, dabei haben wir uns für die 5 insgesamt grössten ÖBs gemessen an der Primärnutzendenzahl und die 5 grössten ÖBs mit einer Primärnutzendenzahl unterhalb von 93.000 entschieden. In die Stichprobe wurde pro Stadt jedoch nur eine Bibliothek aufgenommen, und zwar die grössere, um Städte nicht zu doppeln und ein möglichst deutschlandweites Bild zu erhalten. Des weiteren haben wir Bibliotheken ausgeschlossen, die nicht in öffentlicher Hand sind, da hier andere beziehungsweise weitere Normen und Vorgaben zum Tragen kommen können, die eine Vergleichbarkeit erschweren. Das Kriterium für die Auswahl der WBs war die Anzahl der Studierenden im Jahr 2021, dabei haben wir uns für die 5 Bibliotheken mit der grössten Studierendenzahl insgesamt und die 5 Bibliotheken mit der grössten Studierendenzahl unter 10.000 entschieden. Auch dabei sollte jede Stadt nur einmal vertreten sein, weshalb wiederum Bibliotheken übersprungen wurden, die zwar das primäre Kriterium erfüllten, aber in der selben Stadt angesiedelt waren wie schon eine grössere Bibliothek, die das Kriterium erfüllte. Die so erhobenen Daten werden im Folgenden ohne Nennung der konkreten Bibliothek und meist aggregiert dargestellt, da es nicht darum geht das Vorgehen einzelner Bibliotheken herauszustellen, sondern ein Gesamtbild zu erhalten.
Für die Beantwortung der Frage, ob Geschlecht im Anmeldeprozess abgefragt wird, haben wir online recherchiert, ob bei den ausgewählten Bibliotheken eine Online-Anmeldung möglich ist und falls nicht, ob ein Anmeldeformular einsehbar ist. Bei 16 von 20 Bibliotheken war die Online-Einsicht in die Datenerfassung bei der Anmeldung möglich. Von diesen 16 Bibliotheken fragen 7 das Geschlecht bei der Anmeldung ab, 5 fragen nach der Anrede und 4 Bibliotheken machen keine Abfrage. Der tatsächliche Inhalt bzw. die möglichen Optionen der Abfrage variieren wie folgt:
direkte Angabe des Geschlechts:
männlich, weiblich, divers (3)
männlich, weiblich, ohne Angabe (1)
männlich, weiblich (2)
offenes Feld (1)
Abfrage der Anrede:
Herr, Frau, ohne Anrede (1)
Herr, Frau, mit geschlechtsneutraler Anrede (1)
Herr, Frau (1)
Herr, Frau, verschiedene akademische Titel (1)
Herr, Frau, Divers (1)
keine Abfrage (4)
Bei zwei Bibliotheken, die die Anrede abfragen, wird später bei der Zusammenfassung der eingegebenen Daten die Anrede in eine Geschlechtsangabe umgewandelt. Dabei werden die Anreden „ohne“ und „mit geschlechtsneutraler Anrede“ zur Geschlechtsangabe „divers“. Durch die Strukturierung unserer Gesellschaft, in der die Kategorie Geschlecht eine zentrale ordnende Funktion einnimmt, ist davon auszugehen, dass auch bei den anderen Bibliotheken von der Anrede auf das Geschlecht der Person geschlossen wird – es erfolgt also eine indirekte Abfrage des Geschlechts. Bei den Bibliotheken, die weder das Geschlecht noch die Anrede abfragen, ist nicht ersichtlich, ob sie die Kategorien tatsächlich nicht verarbeiten, oder ob in der Interaktion mit Nutzenden vom Namen einer Person auf ein Geschlecht und eine Anrede geschlossen wird.
Auffällig ist, dass sich bei der Stichprobe ein vielfältiges Ergebnis in der Ausgestaltung der Geschlechtsabfrage zeigt. Positiv zu bewerten ist, dass 8 von 12 Bibliotheken, die das Geschlecht abfragen, dies auf eine Art und Weise tun, die die Möglichkeit einer Antwort abseits der dominierenden Vorstellung von Geschlechterbinarität zulässt. Bei 4 der 12 Bibliotheken ist dies noch nicht möglich. Das ist aus unserer Sicht problematisch, denn es entspricht nicht der gelebten Realität in unserer Gesellschaft und errichtet eine Barriere zur Nutzung der Bibliothek für Menschen, deren Geschlecht sich nicht in eine von zwei Kategorien einordnen lässt. Zudem widerspricht dies dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 10. Oktober 2017, wonach eine positive Geschlechtszuschreibung auch für Menschen möglich sein muss, die sich nicht dauerhaft dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen lassen (BVerfG, 2017), und der mit Inkrafttreten der Änderung des Personenstandsgesetzes am 22. Dezember 2018 rechtskräftig wurde (Bundestag, 2018). Dabei sei darauf hingewiesen, dass die aktuelle Ausgestaltung des Gesetzes lediglich für intergeschlechtliche Personen, die eine „Variante der Geschlechtsentwicklung“ ihres biologischen Geschlechts nachweisen oder an Eides statt bezeugen können, zugänglich ist. Personen, die sich weder als weiblich noch als männlich verorten, deren biologisches Geschlecht aber als eindeutig binär gelesen wird, steht dieser Weg laut einem Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 22. April 2020 nicht offen (BGH, 2020). Nichtsdestotrotz ist die Existenz des Geschlechtseintrages „divers“ eine rechtliche Tatsache, der Bibliotheken Rechnung tragen müssen, auch wenn diese Möglichkeit noch nicht allen relevanten Personengruppen einfach zugänglich ist.
Es stellt sich grundsätzlich und ganz unabhängig vom gerade erfassten Bild der Praxis die Frage, für welchen Zweck das Geschlecht bei der Anmeldung überhaupt abgefragt wird. Laut Art. 5 DSGVO dürfen personenbezogene Daten nur „für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke erhoben werden“ und müssen „dem Zweck angemessen und erheblich sowie auf das für die Zwecke der Verarbeitung notwendige Maß beschränkt sein“ (Europäisches Parlament und Rat, 2016). Gerne wird das Geschlecht für statistische Daten erhoben, auch in Bibliotheken – aber für welchen Zweck? Falls geschlechtsspezifische Statistiken zur Nutzung der Bibliothek erstellt werden, warum werden diese gemacht und wie werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse genutzt? Ist für die Nutzung der gewonnenen Erkenntnisse wirklich das Geschlecht relevant und falls ja, gibt es die Möglichkeit mehr als zwei Geschlechter anzugeben, um ein präzises Bild der Nutzendenschaft zu ermöglichen?
Ein denkbarer direkter und unmittelbarer Nutzen in Bibliotheken ist die generierte Ansprache bei schriftlicher Kommunikation, sei es per Brief oder E-Mail. Wenn bekannt ist, welche Geschlechtsidentität die adressierte Person hat, kann die entsprechende Anrede genutzt werden. Schwierig wird es jedoch, wenn es nur zwei Ansprachen gibt – entweder als „Herr Soundso“ oder als „Frau Soundso“, die das System ausgeben kann. Eine Person, die bei der Anmeldung „divers“ oder „ohne Angabe“ gewählt hat, kann dann nicht richtig angesprochen werden. Bei der Weiterverwendung, zum Beispiel durch technische Systemen oder Mitarbeitende, muss gewährleistet sein, dass alle auswählbaren Optionen auch sinnvoll2 angewendet werden können. Im schlechtesten Fall wird eine Person bei der Anmeldung aufgrund eingeschränkter Auswahlmöglichkeiten dazu gezwungen eine Angabe zu machen, die nicht der Realität entspricht, und wird aufgrund dessen vom System zwangsläufig in E-Mails oder Briefen misgendert – also falsch angesprochen.
Misgendern in schriftlicher Kommunikation kann jedoch sehr einfach vermieden werden, in dem die bevorzugte Anrede/Ansprache abgefragt wird oder in dem auf eine nicht vergeschlechtlichte Anrede, zum Beispiel durch Verwendung des Vor- und Nachnamens zurückgegriffen wird, was unter anderem in Form von „Guten Tag Vorname Nachname“, „Hallo Vorname Nachname“ oder „Sehr geehrte*r Vorname Nachname“ möglich ist. Auch beim Sprechen über eine Person kann diese Strategie angewendet werden - „Ömer Yılmaz hat per E-Mail nach den Anmeldebedingungen gefragt. Vielleicht kann Alba Ruíz auf die E-Mail antworten?“ Am Anfang mag das vielen Menschen noch ungewohnt vorkommen, schliesslich wurde uns das Sprechen über Personen anders beigebracht und oft nutzen wir jahrzehntelang nur eine bestimmte Art und Weise zu sprechen, aber mit etwas Übung wird es nach einer Weile zur Gewohnheit. Im Abschnitt „Anmeldung und Auskunft vor Ort“ gehen wir nochmal auf das Thema Misgendern ein und stellen Strategien zum Umgang mit dem versehentlichen Misgendern einer Person im direkten Kontakt vor.
Um das Bild abzurunden, haben wir ergänzend recherchiert, auf welche Art auf den Webseiten der ausgewählten Bibliotheken gegendert wird. Auch hier ergab sich, ähnlich wie bei den Anmeldeformularen, ein sehr diverses Bild der Praxis. Folgendermassen wird auf den Webseiten der 20 betrachteten Bibliotheken gegendert:
geschlechtsneutrale Formulierungen und Gendersternchen (4)
geschlechtsneutrale Formulierungen und Doppelpunkt (1)
geschlechtsneutrale Formulierungen und Doppelnennung (2)
geschlechtsneutrale Formulierungen und generisches Maskulinum (2)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Gendersternchen, Schrägstrich und Doppelnennung (2)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Binnen-I, generisches Maskulinum (2)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Gendersternchen und generisches Maskulinum (1)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Doppelpunkt, generisches Maskulinum (1)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Gendersternchen, Doppelpunkt und generisches Maskulinum (1)
geschlechtsneutrale Formulierungen, Gendersternchen, Schrägstrich, generisches Maskulinum (1)
Gendersternchen, Doppelnennung, Schrägstrich und generisches Maskulinum (1)
Doppelnennung, generisches Maskulinum und generisches Femininum (1)
Binnen-I und generisches Maskulinum (1)
Für die Recherche haben wir aus Kapazitätsgründen nicht alle Webseiten systematisch mit jeder einzelnen Unterseite geprüft. Im Fokus standen vor allem die Startseiten, die Seiten mit Informationen über die Anmeldung und der Bereich „Über uns“. Wenn bei Bibliotheken auf den ersten Blick nur das generische Maskulinum zu erkennen war, haben wir nochmal gründlicher auf den Unterseiten recherchiert, ob sich nicht doch noch eine inklusivere Art und Weise zu gendern finden liess, zum Beispiel im Bereich Schulungen, in dem oft Zielgruppen genannt werden. So konnten wir bei einer grossen Mehrheit der Bibliotheken die Verwendung geschlechtsneutraler Begriffe wie „Studierende“, „Promovierende“, „Lernende“ und andere feststellen. Ansonsten ist das Ergebnis sehr gemischt. Viele Bibliotheken verwenden bereits Arten gendersensibler Sprache, die meisten jedoch nicht exklusiv, sondern in Kombination mit verschiedenen Arten binärer Sprache.
Eine umfassendere Studie zum Thema inklusive Sprache in der Online-Kommunikation von Bibliotheken, durchgeführt von Stefanie Hotze Ende 2019, kommt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der 305 untersuchten Bibliotheken eine Sprache verwenden, die zwei Geschlechter berücksichtigt und immerhin 53 von 305 Bibliotheken gendersensible Sprache verwenden, die alle Geschlechter ansprechen soll (Hotze, 2021). Dieses wie auch unser Ergebnis zeigen, dass die Sprache in Bibliotheken sich wandelt, gleichzeitig der Prozess aber noch nicht abgeschlossen ist und es noch etwas Arbeit bedarf, um eine anerkennende, wertschätzende Sprache lückenlos und flächendeckend vorzufinden.
Bei vielen Bibliotheken steht deren Handlungsspielraum in Abhängigkeit von den Träger*innen. Bei einigen der untersuchten Bibliotheken haben wir Leitfäden für den Umgang mit Sprache in der Kommune oder an der Institution gefunden. Zum Teil sind diese älter und konzentrieren sich daher auf die sprachliche Gleichstellung von Frauen, während die aktuelleren eine geschlechterumfassende Weise zu Gendern empfehlen, die versucht alle Geschlechter einzuschliessen. Dasselbe Argument, das für eine sprachliche Sichtbarkeit von Frauen plädiert und in zahlreichen Verwaltungen genutzt wurde, um die Doppelnennung bei Personenbezeichnungen einzuführen, kann auch auf die Verwendung von gendersensibler Sprache übertragen werden. Der Leitfaden für eine geschlechtergerechte Sprache für das Land Berlin konstatiert:
Die Sprache, die die Verwaltung spricht (bzw. schreibt) muss jedoch eine Sprache der Demokratie und der Gleichberechtigung sein, denn nur damit wird unser Staatswesen angemessen vertreten. (Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Berlin, 2012)
Übertragen auf Bibliotheken hiesse das, dass bei Bibliotheken, die gesellschaftlich relevant und zukunftsfähig sein möchten, die als „Orte gelebter Demokratie“, „öffentliche Orte der Begegnung und des Austauschs“ einen wichtigen „sozialen Beitrag zur Integration aller gesellschaftlichen Gruppen“ leisten (Deutscher Bibliotheksverband, n.d.), sich dies auch in der verwendeten Sprache widerspiegeln muss – gendersensibel und möglichst diskriminierungsarm auf allen weiteren Ebenen.
Der Kontakt mit Bibliotheksnutzenden vor Ort ist, im Gegensatz zu Anmeldeformular und Webseite, direkt und intuitiv. Wir können hier Anrede und Pronomen nicht immer per Selbstauskunft einholen, wie das idealerweise der Fall wäre (Fuchs, Kempe-Schälicke, Richter, & Franzen, 2017), sondern schreiben diese meist spontan zu. Die Verwendung von „Vorname Nachname“ als genderneutrale Ansprache entfällt oft aufgrund der fehlenden Kenntnis des Namens. Der persönliche Kontakt ist darüber hinaus von anderen sozialen Konventionen geprägt und vom persönlichen Stil der Auskunftsperson abhängig. Übliche Aspekte davon wie Duzen und Siezen, Begrüssung, Verabschiedung, aber auch der Ablauf von Anmelde- und Auskunftsgesprächen folgen häufig ungeschriebenen Regeln in Bibliotheken. Bestrebungen zur Standardisierung und Formalisierung durch Auskunftsstandards sind jedoch zu finden (Niemitz, 2011).
Grundsätzlich haben Bibliotheken den Anspruch an sich selbst inklusive Orte für alle Menschen zu sein (Bel Adasme, 2021). Um herauszuarbeiten, was das konkret im direkten Kontakt mit Nutzenden bei Anmeldung und Auskunft vor Ort bedeutet, haben wir eine Literaturrecherche durchgeführt. Dabei wurde schnell klar, welche Atmosphäre in Gesprächen mit Nutzenden geschaffen werden soll. In der Literatur wird unter anderem explizit von einer angenehmen Gesprächsatmosphäre gesprochen, die zum positiven Bild der Bibliothek beiträgt und positive Emotionen gegenüber der Bibliothek befördert (Hilpert, Gillitzer, Kuttner, & Schwarz, 2014). Jene Aspekte, die genau dazu beitragen, werden auch als „gelebtes Image“ bezeichnet (Brockerhoff, 2012). Zudem ist es wichtig zu vermitteln, dass die Auskunftsperson nicht nur fachlich, sondern auch menschlich weiss, was zu tun ist (Ebd.).
Während Aspekte wie die Kontaktaufnahme durch Augenkontakt und Begrüssung (Rösch, 2007) dabei schon lange diskutiert werden, ist die direkte Ansprache und das indirekte Reden über Bibliotheksnutzende mit Bezug auf deren Anrede und Geschlechtsidentität noch wenig berücksichtigt, obwohl gerade letzteres „ein wichtiger Ausdruck von Akzeptanz und Respekt und Grundlage einer konstruktiven Kommunikation“ (Fuchs, Kempe-Schälicke, Richter, & Franzen, 2017) ist und nicht ausgeklammert werden darf, wenn es um das Schaffen einer positiven Atmosphäre im persönlichen Kontakt geht. Dazu schreibt auch Linneberg sehr deutlich: „Bereiche, in denen der Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt noch verbessert werden können, sind z. B. Anmeldegespräche (Abfrage des Geschlechts) […]“ (Linneberg, 2021). Auch etwas nicht zu tun, hat eine Wirkung (Brockerhoff, 2012). Diese Erkenntnis lässt sich auf die Verwendung gendersensibler Sprache und eine angemessene Fehlerkultur beim Adressieren von und Sprechen über Bibliotheksnutzende übertragen. Wenn es sich Bibliotheken also zum Ziel setzen, dass Nutzende ein direktes Gespräch nicht nur zufrieden mit der Qualität, sondern auch mit der Art und Weise verlassen und die Bibliothek mit positiven Erlebnissen verknüpfen (Hilpert, Gillitzer, Kuttner, & Schwarz, 2014; Brockerhoff, 2012), sollten sie sich mit gendersensibler Sprache im direkten Kontakt mit Nutzenden auseinandersetzen, diese anwenden und bei Fehlern handlungsfähig sein.
Mit Blick auf die Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale, die für das Schaffen einer positiven Atmosphäre im Kontakt mit Nutzenden benötigt werden, findet sich ebenfalls einiges in der Literatur. Neben sozialen und kommunikativen Kompetenzen und dem Beherrschen von Konfliktsituationen gehören Offenheit, Einfühlungsvermögen, Flexibilität (Rösch, Seefeldt, Umlauf, & Plassmann, 2019) sowie eine positive innere Einstellung (Hilpert, Gillitzer, Kuttner, & Schwarz, 2014) zu den genannten Aspekten. Darüber hinaus sind, mit Blick auf gendersensible Sprache, Kenntnisse über deren Einsatz, praktische Erfahrung und Strategien für den Umgang mit Fehlern notwendig. Im Folgenden möchten wir uns insbesondere auf letzteres fokussieren und diskutieren, in welchen Situationen es zu Fehlern bei der Ansprache von oder beim Sprechen über Bibliotheksnutzende kommen kann, welche Ausgänge jeweils möglich sind und wie man damit jeweils umgehen kann.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Misgendern, also die Verwendung einer falschen Anrede oder eines falschen Pronomens für eine Person (Freie Universität Berlin, 2021), im persönlichen Kontakt in vielen Situationen vorkommen kann. Ursache ist zum einen die Annahme, dass sich Pronomen und Anrede aus dem Vornamen, dem Aussehen oder der Stimme schliessen lassen und zum anderen die Annahme, dass es nur zwei Anreden und Geschlechter gibt. Wenn man basierend darauf eine Person mit „Guten Morgen der Herr“ anspricht oder sie mit „Die Nutzerin sucht etwas aus der Jugendbuchabteilung“ an die dortigen Kolleg*innen weiterleitet, sind Fehler beinahe unvermeidbar. Grundsätzlich empfiehlt es sich daher geschlechtsneutrale Begriffe wie „Diese Person sucht etwas aus der Jugendbuchabteilung“ oder „Hier wird etwas aus der Jugendbuchabteilung gesucht“ zu verwenden oder auf eine geschlechtsspezifische Ansprache zu verzichten, also schlicht „Guten Morgen“ anstatt „Guten Morgen der Herr“. Der Einsatz dieser sprachlichen Mittel erfordert nur minimale Anpassungen unserer Gewohnheiten und sollte fortwährend eingeübt und eingesetzt werden. Da sich Gewohnheiten jedoch schwer ändern und die geschlechtsspezifische Ansprache noch Gang und Gäbe ist, bleiben Fehler vorprogrammiert, sind menschlich, und es braucht daher Strategien damit umzugehen. Eine kurze und begründete Handlungsempfehlung haben wir im Folgenden erarbeitet.
Wenn man im persönlichen Kontakt eine Person falsch anspricht oder falsch über eine Person spricht, gibt es drei mögliche Ausgänge für die Situation:
Man erfährt nie, dass man die Person misgendert hat.
Man erfährt im Nachgang, dass man die Person misgendert hat.
Man wird direkt in dem Moment korrigiert, in dem man die Person misgendert hat.
Mit Blick auf die angestrebte positive Atmosphäre und den respektvollen Umgang im direkten Gespräch sind die Ausgänge 1. und 2. diejenigen, in denen der Fehler nicht korrigiert werden kann und, im schlechtesten Fall, eine Person die Bibliothek mit einem negativen Erlebnis verlässt, das lange Bestand hat und über die eine konkrete Bibliothek hinaus wirkt. Nichtsdestotrotz ist anzuerkennen, dass es legitim ist, wenn eine Person beschliesst eine falsche Anrede oder falsche Pronomen nicht zu korrigieren. Diese Entscheidung liegt bei den Betroffenen selbst und ist zu akzeptieren. Bei Ausgang 1. ist eine Handlung oder eine Verhaltensanpassung auch im Nachgang nicht möglich. Im Fall von Ausgang 2. hat man, unabhängig davon, ob der Hinweis auf den Fehler im Nachgang von der Person selbst oder einer anderen Person kommt, die zwingend zu nutzende Chance beim nächsten Kontakt die richtige Anrede und die richtigen Pronomen zu verwenden.
Ausgang 3. ist der Idealfall für die Aufrechterhaltung einer positiven Gesprächsatmosphäre. Korrigiert man sich direkt selbst oder wird direkt von der Person oder einer anderen anwesenden Person korrigiert, ist das bereits ein Zeichen für eine vorhandene positive und sichere Grundatmosphäre. Umso entscheidender ist es, eine Korrektur entsprechend dankend und wertschätzend anzunehmen. Dabei kann man in 3 Schritten vorgehen. Diese sind als Synthese aus verschiedenen Vorschlägen und Empfehlungen (Equality Institute, 2016; Luxander, 2019; Katz-Wise, 2021; Guide, 2018) hervorgegangen und in der folgenden von uns erstellten Abbildung (Abb. 1) sowie der dazu gehörenden untenstehenden Tabelle (Tab. 1) schematisch dargestellt.
Auf das Anerkennen des Fehlers, zum Beispiel in Form einer knappen Entschuldigung, wie „Mein Fehler“ oder „Entschuldigung“, folgt die direkte Korrektur. Zu vermeiden sind überschwängliche und ausführliche Entschuldigungen, da diese sogar kontraproduktiv sein können und von der gerade falsch angesprochenen Person eine Reaktion einfordern (Luxander, 2019; Guide, 2018). Bei der Korrektur wird der gerade gesprochene Satz oder Satzteil mit der korrekten Anrede und den korrekten Pronomen wiederholt ohne diese besonders zu betonen. Das Gespräch läuft danach ungebrochen weiter.
Schritt | Aktion | Bedeutung | Tipps |
1 | Anerkennen & Entschuldigen | Anerkennen, dass man einen Fehler gemacht hat und sich entschuldigen | Kurz halten, den Fehler nicht überbetonen und die Unterhaltung nicht darauf lenken |
2 | Korrigieren | Den gerade gesprochen Satz mit der korrekten Anrede und den korrekten Pronomen wiederholen oder beenden | Die Anrede und die Pronomen nicht besonders betonen, sondern im gewohnten Tonfall bleiben |
3 | Weitermachen | Mit dem Gespräch und der Aktivität fortfahren | Keine Pause einlegen oder die Korrektur thematisieren |
Tabelle 1: Empfohlenes Vorgehen beim Misgendern einer Person. Eigene Darstellung basierend auf Abb. 1 und der Synthese mehrerer im Text genannter Quellen.
Es handelt sich dabei lediglich um eine grobe Richtschnur und nur um eine mögliche Vorgehensweise. Andere Möglichkeiten existieren, sind denkbar und können, je nach Situation und Person, auch besser geeignet sein. Insgesamt gilt es jedoch die Schritte so kurz wie möglich zu halten. Es geht nicht darum sich breit zu entschuldigen, sondern es beim nächsten Mal richtig zu machen. Zu intensive Entschuldigungen lenken stattdessen Aufmerksamkeit auf den Fehler oder fordern gar eine verzeihende Reaktion der misgenderten Person ein. Unterlassen sollte man ebenfalls Nachfragen oder Bitten um Rechtfertigung der Anrede und der Pronomen durch die Person. In einem ungestörten Zweiergespräch und wenn das Wissen vorliegt, dass die Person falsch im Identitätsmanagementsystem der Bibliothek erfasst ist, kann eine knappe Nachfrage, ob eine Änderung oder Löschung der Information im System gewünscht ist, angebracht sein. Dafür sollte ebenfalls keine Rechtfertigung durch die Person eingefordert werden.
Auch das Misgendern einer Person in deren Abwesenheit, zum Beispiel im Kolleg*innenkreis, ist zu korrigieren, unabhängig davon, ob man den Fehler selbst bemerkt oder darauf hingewiesen wird (Fuchs, Kempe-Schälicke, Richter, & Franzen, 2017). Der respektvolle Umgang endet nicht an verschlossenen Türen und sollte auch im geschlossenen Kolleg*innenkreis, also ohne anwesende Nutzende, gepflegt werden. Das trägt zum einen dazu bei, den Fehler nicht erneut zu wiederholen und zum anderen normalisiert es die Korrektur durch nicht betroffene Personen. Darüber hinaus ist natürlich auch im Umgang untereinander, also mit ehemaligen, aktuellen und künftigen Kolleg*innen, der Einsatz gendersensibler Sprache ein wichtiger Bestandteil eines respektvolles Miteinanders und sollte von der Personalgewinnung (Hartmann, 2021) bis zum Pausengespräch gelebt werden.
Um bei Bibliotheksmitarbeitenden nicht nur Aufmerksamkeit für das Thema gendersensible Sprache zu schaffen, sondern ihnen Raum zu bieten ihren eigenen Umgang damit zu entwickeln und zu erproben, reichen Denkanstösse und eine Richtschnur, wie sie in diesem Artikel vorgestellt wurden, nicht aus. Es braucht passende Informationsangebote im richtigen Moment, Raum zum Üben, einen sicheren Ort für Fragen und Diskussionen und eine offene Fehlerkultur. Erste Ansätze dazu sind bereits zu finden. Ganz aus der Praxis gegriffen, wurde in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich, in der eine von uns Autorinnen damals arbeitete, bereits 2018 eine interne Schulung rund um das Thema LGBTIQA+3 angeboten, in der es unter anderem um Sprache ging. Misgendern passiert zwar nicht nur bei Personen, die Teil dieser Community sind, diese erleben Misgendern jedoch intensiver und unter anderem als invalidierend und verletzend (Luxander, 2019), auch wenn es unabsichtlich passiert. In der Literatur finden sich ebenfalls Beispiele für entsprechende Schulungen. Eines davon ist die Diversity-Schulungsreihe für Mitarbeitende der Stadtbibliothek Köln (Bel Adasme, 2021). Hier wurde bei der Einführung der Kategorie „divers“ ergänzend eine interne Informationsveranstaltung organisiert, die sich mit diesem Thema und gendersensibler Sprache beschäftigte. Auch der umfassende Ansatz der Diversity-AG Queere Bildungsarbeit der Bücherhallen Hamburg, der explizit auch auf gezielte Fortbildungen setzt, findet sich in der Literatur (Linneberg, 2021).
Hilfreich im Bezug auf Sprache ist es zum Beispiel für Bibliotheksmitarbeitende auch, die eigenen Pronomen und die gewünschte Anrede in die E-Mail-Signatur zu schreiben. Dadurch muss die antwortende Person nicht überlegen, wie diese angesprochen werden möchte und zugleich signalisiert es den Respekt und die Offenheit, die gewünschte Anrede und Pronomen der anderen Person zu beachten. Ausserdem hat es einen normalisierenden Effekt, wenn möglichst viele Menschen ihre Pronomen und die gewünschte Anrede kundtun und nicht nur jene, bei denen Misgendern leider zum Alltag gehört.4
Unsere Analysen zur Anmeldung und Ansprache im Digitalen ergab ein gemischtes Bild. Bei den Webseiten wird deutlich, dass gendersensible Sprache stellenweise schon angekommen ist, es jedoch noch an Konsistenz und Konsequenz fehlt, so mischen sich teilweise verschiedene Formen auf ein und der selben Webseite und zeichnen ein uneinheitliches Bild. Bei Anmeldeformularen sieht es bei der Auswahl von Geschlecht und Anrede ähnlich gemischt aus. Hier liegt auch ein grundsätzliches Hinterfragen der Praxis der Erfassung des Geschlechts von Bibliotheksnutzenden nahe; dies kann jedoch im Rahmen dieser Analyse nicht adressiert werden.
Die Recherche zu Umgang und Atmosphäre in Anmelde- und Auskunftsgesprächen liefert ein solide Grundlage für den Einsatz gendersensibler Sprache auch im direkten Kontakt mit Nutzenden vor Ort. Hier greifen jedoch, neben noch fest in den Köpfen verankerten sprachlichen Strukturen, menschliche Komponenten wie Gewohnheiten. Fehler sind daher vorprogrammiert. Dementsprechend haben wir in Abb. 1 und Tab. 1 eine Handlungsempfehlung erarbeitet, die aufzeigt, wie man sich verhalten kann, wenn man eine Person – nicht nur in Anmelde- und Auskunftsgespräch – misgendert hat.
Wenn wir einen kurzen Blick in die Zukunft werfen, so geben die aktuellen Entwicklungen, von dem voranschreitenden, wenn auch noch nicht idealen, Bild auf den Webseiten über das immer grössere Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas bis hin zu praktischen Tipps und Fortbildungen, Grund für die Annahme, dass sich das Thema noch einige Zeit hinziehen wird, aber sich in Bibliotheken engagierte Mitarbeitende immer mehr dafür einsetzen gendersensibel mit Sprache und Menschen umzugehen.
Dieser Artikel wurde von Nik Baumann einem Sensitivity Reading mit Fokus auf nicht-binäre Geschlechtsidentitäten unterzogen, vielen Dank dafür.